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Wissenschaftliche Beweislage der gemeinsamen Expertenkonsultation der WHO und FAO

Die gemeinsame Expertenkonsultation der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Welternährungsorganisation FAO (Joint WHO/FAO Expert Consultation) hat die wissenschaftliche Beweislage in vier verschiedene Stufen eingeteilt, je nach Anzahl und Art der durchgeführten Studien und Übereinstimmung der Ergebnisse.

Beweislage für die ermittelte Beziehung zwischen einer Krankheit und Ernährungs- und Lebensstilfaktoren wurde einer der Kategorien folgenden zugeordnet:

Überzeugend

Die Beweislage beruht auf epidemiologischen Studien, die konsistente Zusammenhänge zwischen Exposition und Krankheit aufzeigen. Es liegen kaum oder keine widersprüchlichen Ergebnisse vor. Die bestehende Beweislage beruht auf einer beachtlichen Anzahl von Studien, unter anderem auf Langzeitstudien und gegebenenfalls auf Stichprobenversuche (randomisierten kontrollierten Studien) von ausreichender Größe, Dauer und Qualität mit übereinstimmenden Ergebnissen. Die Zusammenhänge sollten biologisch plausibel sein.

Wahrscheinlich

Die Beweislage beruht auf epidemiologischen Studien, die relativ konsistente Zusammenhänge zwischen Exposition und Krankheit aufzeigen, jedoch mit Unzulänglichkeiten oder widersprüchlichen Ergebnissen, die eine eindeutigere Beurteilung verhindern. Unzulänglichkeiten können folgender Art sein: unzureichende Studiendauer, unzureichende Studienanzahl, unzureichende Stichprobengröße, unvollständige Studienaufarbeitung. Labor-Ergebnisse sind meistens sehr hilfreich. In diesem Fall sollten die Zusammenhänge ebenfalls biologisch plausibel sein.

Möglich

Die Beweislage beruht hauptsächlich auf Ergebnissen von Fall-Kontroll- und Querschnittstudien. Es sind nicht genügend Stichprobenversuche (randomisierte kontrollierte Untersuchungen), reine Beobachtungsstudien oder nicht-randomisierte kontrollierte Studien verfügbar. Ergebnisse von nicht-epidemiologischen Studien, wie zum Beispiel klinische oder Labor-Untersuchungen, befürworten Zusammenhänge. Es sind weitere Studien erforderlich, um die vermuteten Zusammenhänge zu erhärten. Auch hier sollten die Zusammenhänge biologisch plausibel sein.

Unzureichend

Die Beweislage beruht auf den Ergebnissen weniger Studien, die zwar Hinweise geben, aber nicht ausreichen, um einen Zusammenhang zwischen Exposition und Krankheit zu begründen. Es liegen keine oder nur begrenzte Hinweise aus Stichprobenversuchen (randomisierten kontrollierten Versuchen) vor. Es bedarf weiterer, sorgfältig geplanter Forschung, um die vermuteten Zusammenhänge zu erhärten.

Die Beweislagen zu Zusammenhängen zwischen Ernährungs- und Lebensstilfaktoren und dem Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Zahnerkrankungen und Osteoporose wurden jeweils nach den oben genannten Kategorien eingestuft. Sie wurden in Tabellenform zusammengefasst und diesem Bericht als Anhang beigefügt. [siehe www.who.int/nutrition/topics/annex/en/index.html  ].

Quelle und © WHODiet, Nutrition and the prevention of chronic diseases (2003), Kapitel 5 Population nutrient intake goals for preventing diet-related chronic diseases, 5.1 Overall goals, 5.1.2 Strength of evidence 
Kapitel 5 Population nutrient intake goals for preventing diet-related chronic diseases, 5.1.3 A summary of population nutrient intake goals, Free sugars

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