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Klimaauswirkungen einer möglichen Schiefergasgewinnung in der EU

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Kontext - Schiefergas kann durch “Fracking” aus Tongestein gewonnen werden. Dieses Verfahren wird auch “hydraulic fracturing” genannt.

Wie wirkt sich diese Gewinnungsmethode auf Treibhausgasemissionen und Klimawandel aus.

Dies ist eine treue Zusammenfassung der führenden Berichts, der im 2012 durch Die GD Umwelt (GD Umwelt) veröffentlicht wurde: " AEA: Climate impact of potential shale gas production in the EU" 

  • Quelle:GD Umwelt (2012)
  • Übersicht & Details: GreenFacts
Neuestes Update: 9 September 2015

Schiefergas kann aus Tongestein gewonnen werden, einem Gestein, das durch Ablagerungen von Schlamm, Feinkohle, Lehm und organischen Stoffen gebildet wurde. Um das Erdgas, dass im Inneren des porösen Gesteins eingeschlossen ist freisetzen zu können, muss das Gestein aufgebrochen werden. Diese neuen Gasvorkommen werden für die Förderung immer interessanter, weil die Ausbeute herkömmlicher Vorkommen abnimmt. Die Europäische Kommission beuftragte Studien zur Sicherheit und zu den Klimaauswirkungen der Ausbeute dieser neuen Bodenschätze in Europa.

Im Auftrag der Europäischen Kommission hat AEA Technologie im hier zusammengefassten Bericht die Klimaauswirkungen für jeden Schritt der Elektrizitätserzeugung aus Schiefergas eingeschätzt. Der Bericht berücksichtigt die direkten und indirekten Emissionen, die mit Schiefergasgewinnung, -transport und -nutzung verbunden sind, einschließlich Vorproduktion und Produktionsphasen (ausgenommen die Prospektionsphase).

Was wären die Klimafolgen einer Schiefergasgewinnung in der EU?

Verschiedene Lebenszyklus-Studien haben Treibhausgas-Emissionen von Schiefergasgewinnung mit denen von anderen fossilen Brennstoffen verglichen. Einige Studien, denen viel Medienaufmerksamkeit zuteil wurde, haben gefolgert, dass die Lebenszyklus-Treibhausgas-Emissionen für Wärmegewinnung aus Schiefergas höher sein könnten als bei herkömmlichem Erdgas, Öl oder Kohle, wenn über einen Zeitraum von 20 Jahren betrachtet. Die Mehrzahl der Studien weist jedoch darauf hin, dass – global gesehen – Emissionen für Schiefergas zwar etwas höher wären als für herkömmliches Gas, aber erheblich (um 41 % bis 49 %) niedriger als für Kohle.

Insgesamt werden Treibhausgas-Emissionen, die mit einer möglichen Schiefergasnutzung in der EU verbunden wären, auf ungefähr 60-70 g CO2 pro MJ thermische Energie oder 472 g CO2 eq pro kWh erzeugte Elektrizität geschätzt. Dies wäre leicht höher (um 4-8 %) als bei herkömmlichen Gasquellen. Es wird auch, obgleich mit weniger Sicherheit, vorausgesehen, dass Treibhausgas-Emissionen aus der Schiefergasnutzung in Europa insgesamt etwas niedriger wären als diejenigen, die vom Import herkömmlichen Gases aus Quellen außerhalb Europas herrühren.

Wie auch bei herkömmlichen Gasquellen, ist die Verbrennung der Schiefergase die Hauptquelle von CO2 -Emissionen. Jedoch entstehen Emissionen auch bei Vorproduktion, Produktion, Verarbeitung und Transport, selbst wenn insgesamt die Emissionen dieser Phasen geringer sind. Der zweitgrößte Beitrag zu den Emissionen ist die Fertigstellung und Installation des Entnahmebrunnens. Der Frackingprozess kann zu Methan-Emissionen führen, wenn die benutzte Flüssigkeit an die Oberfläche zurück gelangt, und solche Emissionen kommen bei der herkömmlichen Gasförderung nicht vor.

Es gibt noch Ungewissheiten bezüglich Treibhausgas-Emissionen in der Förderungsphase. Auch die Behandlung von durch Schiefergasabbau erzeugtem Abwasser und Abfall beeinflusst deren insgesamte Treibhausgas-Emissionen.

Werden von einer Schiefergasnutzung in Europa andere Auswirkungen erwartet?

Weil Bevölkerungsdichten in Europa im allgemeinen relativ hoch sind, wird von einigen im Bericht argumentiert, dass – verglichen mit dem derzeit in den Vereinigten Staaten stattfindenden Schiefergasabbau oder mit der herkömmlichen Gasförderung in Europa – die Entwicklung des Schiefergasabbaus insgesamt einen kleineren Land-Fußabdruck haben könnte, weil Entwickler unter mehr Druck stehen, die Auswirkung der Bohrbrunnen auf die Landschaft zu verringern, obgleich dies weitere Analysen erforderlich sind. Es gibt jedoch Ungewissheiten über den Grad der Wiederverwendung und Behandlung des Abwassers, das beim Fördern anfällt.

Der Rechtsrahmen der EU muss künftig angepasst werden, um Schiefergasnutzung einzubeziehen. Der aktuelle EU-Emissionsberichterstattungsrahmen, der zusammen mit dem UNFCCC und dem IPCC erstellt wurde, schließt Schiefergasabbaudaten noch nicht ein.

Die Art und Weise wie die Berichterstattung in Nordamerika erfolgt, könnte als Grundlage dienen, um die Berichterstattung der EU an die Wirklichkeit des Schiefergasabbaus anzupassen.

Für mehr Informationen über Schiefergas können Sie auch unser Highlight über die möglichen Risiken der Schiefergasgewinnung in Europa bezüglich Gesundheit und Umwelt lesen: https://www.greenfacts.org/en/shale-gas/


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